Die Darmspiegelung ist die mit Abstand effektivste Methode, um Darmkrebsvorstufen zu erkennen und das Auftreten bösartiger Tumore zu verhindern. Vorsorgedarmspiegelung heißt, dass sich Menschen ohne irgendwelche Symptome dieser Untersuchung unterziehen. Wird dann ein bösartiger Tumor erkannt, ist er in der Regel in einem so frühen Stadium, dass er geheilt werden kann. Wartet man hingegen, bis sich Symptome zeigen, ist der Tumor oft schon so weit fortgeschritten, dass er nicht mehr geheilt werden kann. Die Darmspiegelung ist eine risikoarme Untersuchung, die eine hohe Diagnosesicherheit gibt. Durch den Einsatz von Schlafmitteln (Kurznarkose) ist die Untersuchung für Sie als Patient völlig schmerzfrei und ohne Unannehmlichkeiten möglich.
Die vor der Untersuchung notwendige Darmreinigung wird von vielen Menschen als unangenehm empfunden. Moderne Mittel erleichtern die Vorbereitung. Heute muss man lediglich zwischen 250 ml und 2 Liter einer Lösung mit Zitronengeschmack und zusätzlich reichlich Flüssigkeit trinken.
Das deutsche Programm zur Vorsoge und Früherkennung des Darmkrebses umfasst seit 2002 auch die Koloskopie (Darmspiegelung) bei Patienten ab dem 55. Lebensjahr. Die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt.
Die Untersuchung darf nur von spezialisierten Praxen wie unserer Gemeinschaftspraxis durchgeführt werden, die die fachlichen, apparativen und hygienetechnischen Anforderungen erfüllen. Diese Qualitätsanforderungen werden regelmäßig überprüft. Unsere Praxis beteiligt sich an der Dokumentation und an der wissenschaftlichen Auswertung der Vorsorge-Koloskopie. Die Ergebnisse werden jährlich von einem ärztlichen Zentralinstitution veröffentlich und weisen durch zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen ihren eindeutigen Nutzen aus.
Durch Behandlung der Vorstufe von Darmkrebs (Polypenentfernung) werden Tumorerkrankungen verhindert. Wird ein relevanter Befund bei der Untersuchung erhoben, besteht eine Kontrollnotwendig nach drei bis fünf Jahren. Bei etwa jedem 85. beschwerdefreien Teilnehmer wird ein Tumor festgestellt, der dann besser und ohne Chemotherapie behandelbar und heilbar ist.
Würde die Vorsorge-Darmspiegelung bei allen Anspruchsberechtigten alle 10 Jahre einmal durchgeführt werden, könnte die Sterblichkeit an Dickdarmkrebs um 75-90 % gesenkt werden.